Vermisster Junge in Deutschland Suche nach 6-jährigem Arian geht weiter – mit Armeehilfe und Süssigkeiten

dpa

25.4.2024 - 16:51

Von dem seit Montag in Norddeutschland vermissten Jungen fehlt weiter jede Spur. Die Retter setzen bei der Suche nach dem sechsjährigen Arian auch ungewöhnliche Methoden ein – und erhalten Bundeswehr-Hilfe.

25.4.2024 - 16:51

Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • Seit Montagabend wird im norddeutschen Bremervörde ein sechsjähriger Junge vermisst.
  • Von dem kleinen Arian fehlt auch nach der Suche mit Helikoptern und Tauchern noch immer jede Spur.
  • Die Retter werden von der Bundeswehr unterstützt - und nutzen auch Süssigkeiten und Feuerwerk, um den Jungen zu finden.

Die Polizei spricht von einer ernsten Lage: Hunderte Einsatzkräfte suchen weiter nach dem seit Montag vermissten sechs Jahre alten Arian aus dem niedersächsischen Bremervörde in Norddeutschland. Taucher stiegen am Donnerstag in mehrere Tümpel, wie ein Polizeisprecher mitteilte. Zunächst brachte dies keine neuen Erkenntnisse. Die Helfer setzen bei der Suche auch auf ungewöhnliche Methoden und hängen Luftballons und Schokolade auf in der Hoffnung, so den Jungen zu finden.

Laut Feuerwehr wollen Kräfte das Gebiet entlang des Flusses Oste in nördliche Richtung weiter durchkämmen. Da der Junge Wasser möge, sei es möglich, dass er am Fluss entlanggelaufen sei, hiess es von der Polizei. Am Vorabend wurden Fussspuren gefunden, die möglicherweise zu dem Jungen gehören könnten. Für die Retter ist die Suche zu einem Wettlauf gegen die Zeit geworden.

Der Junge soll Autist sein

Nach Angaben der Polizei ist Arian Autist und reagiert nicht auf Ansprache. Die Einsatzkräfte gingen davon aus, dass er sich nicht melden wird, wenn er Menschen in der Nähe bemerkt. Nach mehreren kalten Nächten hatte der Polizeisprecher von einer sehr ernsten Lage gesprochen. Die Polizei geht davon aus, dass der Junge sein Zuhause selbstständig verliess.

Bei der Suche soll ebenfalls die Bundeswehr unterstützen. Nach Angaben einer Sprecherin des Landeskommandos sollen bis zu 250 Soldaten vor Ort sein. Dies seien Kräfte des Heers aus der Gemeinde Seedorf in Niedersachsen. Während der Suche setzten die Helfer Drohnen ein, einen Hubschrauber und ein Tornado-Flugzeug, das Luftaufnahmen mit einer Wärmebildkamera erstellte. 

Unter anderem Feuerwerk sollte Spur zu Kind bringen

Es wurden bereits mehrere Schritte unternommen, um eine Spur zu dem Jungen zu bekommen. Beispielsweise wurde in der Nacht zu Donnerstag Feuerwerk abgebrannt, da der Junge dies möge, wie ein Polizeisprecher sagte. 

In einem Waldgebiet, das an das Wohnhaus der Familie des Jungen angrenzt, hängte die Feuerwehr auf Wunsch der Eltern Luftballons und Süssigkeiten auf. «Die haben es dem Jungen angetan», sagte ein Polizeisprecher. Im Wald positionierten die Helfer Wildkameras, die den Jungen entdecken sollen. 

Auch nach dem tagelangen Einsatz soll die Suche unvermindert fortgesetzt werden. Um über ein Ende der Suchaktion zu sprechen, sei es noch zu früh, betonte die Polizei. Aufgrund der niedrigen Temperaturen und der vergleichsweise leichten Bekleidung Arians – er trug einen Pullover, aber keine Jacke – beschrieb die Polizei die Lage als sehr ernst. 

Überwachungskamera filmt Jungen

Am Mittwoch hatte die Polizei mitgeteilt, dass der Junge am Montag gegen 19.15 Uhr von einer privaten Überwachungskamera in seinem Wohngebiet gefilmt wurde. «Mit den Aufnahmen haben sich alle Angaben der Familie betätigt», sagte der Polizeisprecher. Demnach ging Arian allein durch das Wohngebiet, in dem er lebt. Nach Einschätzung der Polizei bestätigt das die Annahme, dass der Junge allein verschwunden ist. 

Unterdessen wurden neue Details zu den Aufnahmen der Überwachungskamera bekannt: Es sei zu sehen, dass Arian einen Stock mit sich führte, mit dem er auf der Strasse herumgewedelt und gespielt habe. Dann sei er recht zügig Richtung Wald gelaufen, fast gerannt, sagte der Polizeisprecher. Von dem Viertel, in dem der Sechsjährige wohnt, führt eine kleine unbefestigte Strasse an einem Rapsfeld vorbei zu einem Wald. Die Polizei hielt es für möglich, dass der Sechsjährige dorthin ging. 

dpa